Füllstandsmessungen mit hydrostatischen Druckaufnehmern sind weit verbreitet. Ebenso weit verbreitet sind bei diesen Sensoren leider auch Drifterscheinungen und nicht stabile Messungen. Dies macht sich vor allem dadurch bemerkbar, dass nach einer gewissen Betriebszeit die Messwerte nicht mehr korrekt sind. Das Phänomen betrifft herstellerunabhängig prinzipiell alle hydrostatischen Füllstandssensoren. Hier sollen die Gründe untersucht und eine Lösung vorgestellt werden.
Bei dem neu im Markt eingeführten hydrostatischen Füllstandssensor LAR-361 ist das eigentliche interne Messsystem hermetisch verschweißt, so dass ein Eindringen von Gasen völlig unmöglich ist. Dennoch findet auch in dieser Relativdruckmesszelle eine Luftdruckkompensation statt. Möglich wird dies durch einen einfachen Trick: der Luftdruck lastet auf einer zweiten Messzelle. Diese leitet den Luftdruck über ein mit Öl gefülltes Röhrchen auf die Rückseite der Prozessdruckmesszelle. Als Messsignal bleibt, wie bereits im Vorangegangenen beschrieben, der reine hydrostatische Druck. Die Besonderheit dabei ist, dass die Luftdruckzelle und die Prozessdruckzelle hermetisch geschlossen sind und hydraulisch gegeneinander laufen. Dies schließt den Eintritt von Feuchtigkeit in diesen sensiblen Bereich systematisch aus. Das Problem wird also nicht an der Wirkung, sondern an der Ursache bekämpft. Als hydraulisches Koppelmedium dient FDA-gelistetes Mineralöl. Um die ebenfalls notwendige Temperaturkompensation durchzuführen, sind an den Messzellen entsprechende Temperatursensoren angebracht. Der Füllstandssensor ist folglich bei allen feuchten und nassen Einbauverhältnissen im Innen- wie im Außenbereich einsetzbar, wo herkömmliche Sensoren nur eine sehr eingeschränkte Lebensdauer haben.
Generell sind die Füllstandssensoren der Baureihe LAR-361 für alle hydrostatischen Füllstandsmessungen geeignet, bei denen hohe Standfestigkeit und lange Lebensdauer wichtiger sind als ein möglichst geringer Preis.
Ein sehr häufiger Anwendungsbereich findet sich in Molkereien und Brauereien, da die Umgebungsbedingungen wie kaltes Produkt und feuchtwarme Umgebung ideale Voraussetzungen für Kondensation am Sensor darstellen.
Neben der Bevorratung von Medien in Puffer-, Speicher- und Lagertanks, gelten die gleichen Gründe für Kondensatbildung auch für Tanks in Aussenbereichen wie man sie z.B. in Brauereien, Molkereien und Mineralbrunnen vorfindet. Nicht zuletzt in Gebieten mit feuchtheißem Klima ist die Standfestigkeit des LAR überragend, womit die in fernen Ländern wegen der hohen Kosten nicht gerade beliebten Austauschaktionen vermieden werden können.
Selbstverständlich kann auch der Inhalt in druckbeaufschlagten Behältern gemessen werden. Mit nachgeschalteten Tankinhaltsanzeigen wie dem pem-dd können auf diese Weise ohne SPS Tankinhalte bestimmt werden sowie nichtlineare Tankgeometrien linearisiert werden.
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