Die Molkerei Berchtesgadener Land wurde 1927 als Molkereigenossenschaft mit 54 angeschlossenen Bauern gegründet und besteht mittlerweile aus mehr als 1.800 Mitgliedsbetrieben. Bereits Anfang der 70er-Jahre verarbeitete die Molkerei Bio-Milch und hatte mit Demeter und später auch Naturland starke Bioverbände als Partner gewonnen.
Im Jahr 1976 erfolgt der Zusammenschluss der Molkerei Berchtesgadener Land mit der Chiemgau Molkerei zu den Milchwerken Berchtesgadener Land Chiemgau eG mit Sitz in Piding.
In dem modernen Molkereibetrieb verarbeiten 280 Mitarbeiter täglich 600.000 Liter Milch. Im Jahr 2008 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von über 167 Mio. Euro.
Eng an den ökologischen Grundgedanken der Milchwerke Berchtesgadener Land ist die sichere und schonende Veredelung der Milchprodukte geknüpft. Dies erfordert hohe Standards in Hinblick auf Technologie und Hygiene. Anderson-Negele leistet als langjähriger Partner für die Prozess-Sensorik einen wesentlichen Beitrag. Alle Geräte, die mit dem Endprodukt in Berührung kommen, müssen zur Entfernung von bakteriellen Verunreinigungen sorgfältig gereinigt werden. CIP-Systeme (Cleaning-In-Place) reinigen prozessberührende Baugruppen, wie Tanks, Rohrleitungen und eingebaute Sensoren, ohne dass Anlagenteile demontiert werden müssen, und gewährleisten dadurch eine hohe Verfügbarkeit der gesamten Produktionsanlage.
Im Nahrungsmittelbereich ist die CIP-Anlage daher ein fester Bestandteil für die Einhaltung der Qualitätsstandards und der vorgeschriebenen Hygienerichtlinien während der Produktion. Die Automatisierung des CIP-Prozesses erfordert zuverlässige Sensorik, die den hohen Anforderungen in Hinblick auf Medienbeständigkeit und den schnellen und häufigen Temperaturwechseln dauerhaft standhält und damit den sicheren Prozessablauf gewährleistet.
Die CIP-Anlage der Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG wurde im Jahr 2007 vollständig erneuert und besteht mittlerweile aus zehn Reinigungskreisläufen für den Rohmilchbereich, die Produktionsanlagen sowie den Tanks und weiteren fünf Kreisläufen für die Tanksammelwagen.
Bei Berchtesgadener Land wird die sogenannte „Spülmilchtrennung“ mit dem Trübungsmessgerät ITM-3 (Nachfolgemodell: ITM-51) von Anderson-Negele realisiert. Beim An- oder Leerfahren oder beim Umpumpen von Tanks muss das Milchprodukt von dem in der Leitung befindlichen, zum Leerschieben verwendeten Wasser unterschieden werden. Bereits geringe Änderungen der Produktkonzentration in Folge des größer bzw. kleiner werdenden Wasseranteils ziehen eine deutliche Veränderung der gemessenen Trübung nach sich. Die Trübungssensoren, die kurz vor dem Umschaltventil eingebaut werden, schalten punktgenau bei der voreingestellten Produktkonzentration um.
Abhängig vom Schaltpunkt werden die nachgeschalteten Ventile so gestellt, dass das Milch-Wasser-Gemisch entweder in den Spülmilchtank oder ins Abwasser gelangt (siehe Abbildung 3). Genauigkeit und Zuverlässigkeit sind hierbei die Grundlagen einer optimalen und verlustarmen Phasentrennung.
Im Vergleich zur manuellen Umschaltung oder einer Zeitsteuerung werden die Abwasserkosten minimiert, da die Spülmilch erst ab einer definierten Konzentration ins Abwasser geleitet wird.
Von einer Diode aus wird Infrarotlicht in das Medium eingestrahlt. Die im Medium vorhandenen Partikel reflektieren das eingestrahlte Licht, welches von der Empfangsdiode detektiert wird (sog. Rückstreulicht-Verfahren). Die Elektronik berechnet aus dem empfangenen Signal die relative Trübung des Mediums. Die relative Trübung wird auf Grundlage des Anderson-Negele Kalibrierstandards in „% TU“ angegeben.
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